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Köstliches aus Blätterteig


Die Viertklässler der Grundschule Wolf und ihre Lehrerin freuen sich über die Königskuchen und bedanken sich bei der Delegation aus Loudéac und vom Büdinger Verschwisterungsverein mit einem Lied.

TRADITION Delegation aus französischer Partnerstadt Loudéac verteilt Königskuchen / Neue Kontakte nach Eckartshausen

Etwa 230 Schüler und der Magistrat kamen jetzt in den Genuss der französischen Galettes des Rois, der Königskuchen. Vier Gäste aus Büdingens bretonischer Partnerstadt Loudéac machten die Kinder mit der jahrhundertealten Tradition des Nachbarlandes bekannt.

Mit zahlreichen Kuchen im Gepäck waren Robert Rault, Vorsitzender des Loudéacer Verschwisterungsvereins, und Vorstandskollege Daniel Braun angereist. Mit von der Partie waren zum ersten Mal Marie Claire Lecoeur und Jean Paul Martinet von den „Amis du Pain“, den „Freunden des Brotes“, aus Plouguenast, einem Nachbarort von Loudéac. Sie wollten gerne die Tradition des Brotbackens im Backhaus Eckartshausen kennenlernen. Davon hatten ihnen Robert und Annie Rault vorgeschwärmt. Sie hatten während der 750-Jahr-Feier in Eckartshausen am Stand des Büdinger Verschwisterungsvereins mitgearbeitet und während des Festes das Backhausbrot probiert.

Doch zunächst hieß es für die Bretonen, Königskuchen an die Viertklässler der Grundschulen der Kernstadt, in Düdelsheim, Wolf und Vonhausen zu verteilen. Unterstützung kam von Siegfried Wanowski, dem Vorsitzenden des Büdinger Verschwisterungsvereins, weiteren Vorstandsmitgliedern und Jürgen Kühnl, dem Koordinator der Stadt. Auch die Französisch-Klasse am Gymnasium, die zum neuen Schuljahr angefangen hat, und die Französisch-AG der Stadtschule freuten sich über die Köstlichkeit aus Blätterteig mit delikater Mandelfüllung.

In Frankreich wird der Kuchen ab dem 6. Januar, dem Tag der Heiligen drei Könige, den ganzen Januar über zu vielen Gelegenheiten gegessen – auch in Loudéac. Der Clou bei der ganzen Geschichte ist, dass im Kuchen eine kleine Königsfigur versteckt ist. Wer dieses Stück erwischt, ist König für einen Tag, wird gekrönt und muss sich einen royalen Partner des anderen Geschlechts suchen. Das führte in den vierten Klassen zu viel Gekicher. Die Franzosen erzählten Einiges über die Tradition der Königskuchen, die auf die Geschenke der Heiligen drei Könige an das Jesuskind zurückzuführen ist, über Loudéac, die Bretagne und den fast vier Jahrzehnte währenden Schüleraustausch. Zudem sangen die Kinder Lieder in deutscher und französischer Sprache.

Hinzu kam die gelungene Zusammenkunft der oberhessischen und bretonischen Hobbybäcker im Eckartshäuser Backhaus, die Heidi und Stefanie Schlösser vom Vorstand des Verschwisterungsvereins organisiert hatten. Rainer Bache und Lothar May von der Eckartshäuser Backgruppe bereiteten mit Marie Claire Lecoeur und Jean Paul Martinet Brot, Hefezöpfe, kleine Gugelhupfe und Pizza zu, die anschließend im großen Holzbackofen gebacken und am Abend während einer Feier im Alten Rathaus gegessen wurden.

Die „Freunde des Brots“ sind ein Verein, der in Plouguenast eine Mühle und einen großen Backofen restauriert hat und dort von Frühjahr bis Herbst regelmäßig mit Gästen Brote backt. Auch die Büdinger Austauschschüler nutzten während der Loudéac-Besuche schon oft diese Gelegenheit. „Schon seit Jahrtausenden backen und essen die Menschen Brot. Es ist ein Grundnahrungsmittel. Oft gab es nur einen gemeinsamen Ofen für ein ganzes Dorf. So war der Ofen auch ein Treffpunkt, an dem während des Backens Neuigkeiten ausgetauscht wurden“, erzählte Martinet, während Lecoeur zusammen mit Bache und May das Backwerk aus dem Ofen holte.

Die „Freunde des Brotes“ luden ihre Kollegen in die Bretagne ein. Noch weitere Kontakte sind in die Wege geleitet worden, „denn der Obst- und Gartenbauverein Eckartshausen hat Interesse an einem Informationsaustausch mit den Cidre-Produzenten in Loudéac“, wie Vorsitzender Götz Emmrich im Gespräch mit dem Kreis-Anzeiger mitteilte. Cidre ist die bretonische Variante des Apfelweins.

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