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Feierstunde im Zeichen der Freundschaft

GESCHICHTE Städtepartnerschaft zwischen Büdingen und Herzberg in Brandenburg besteht seit 25 Jahren / Erinnerungen

HERZBERG/BÜDINGEN - (co). Herzberg, am 29. September 1990: Nur wenige Tage vor der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten unterzeichneten die damaligen Büdinger und Herzberger Bürgermeister Eberhard Bauner und Bernhard Willner die Urkunde zur offiziellen Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Am Wochenende feierten Brandenburger und Oberhessen in Herzberg das 25-jährige Bestehen der Verschwisterung mit einem feierlichen Festakt und einem Markt.

Mit von der Partie war eine große Büdinger Delegation mit Erstem Stadtrat Manfred Hix, dem Vorsitzenden des Verschwisterungsvereins Siegfried Wanowski und dem Büdinger und Herzberger Ehrenbürger Jules August Schröder an der Spitze. Gleichzeitig stand die Feier zur 20-jährigen Städtepartnerschaft mit Herzbergs nordrhein-westfälischer Partnerstadt Soest an. Zudem kam es zur Unterzeichnung einer Patenschaftsurkunde mit der Lufttransportgruppe des Bundeswehr- Hubschraubergeschwaders 64 im Herzberger Nachbarort Holzdorf.

Erlebte Zeitgeschichte, bedeutend für Deutschland und die globalen Ost-West-Beziehungen, fand am Samstag während des Festaktes in der Stadthalle ihren Niederschlag in sehr persönlichen Reden der Männer, die den Mauerfall und die Wiedervereinigung miterlebt hatten und konkret an Aufbau und Umgestaltung der Herzberger Verwaltung beteiligt waren.

In ihren Reden erinnerten Herzbergs Bürgermeister Michael Oecknigk und Manfred Hix an die Anfänge der Freundschaft zwischen Büdingen und Herzberg, die bereits vor 70 Jahren gleich nach dem Krieg zwischen den beiden Kirchengemeinden aufgenommen wurde. Eine offizielle Partnerschaft zwischen der damaligen DDR-Stadt und dem oberhessischen Büdingen hatte das DDR-Innenministerium 1988 abgeblockt, doch gleich nach der Maueröffnung reiste am 16. Dezember 1989 eine Herzberger Delegationen nach Büdingen. Anfang Januar 1990 besuchte zunächst die Büdinger SPD und dann die CDU Herzberg. Von Anfang an dabei war Jules August Schröder, der nun zum 140. Mal in Herzberg war und seit einiger Zeit Ehrenbürger der brandenburgischen Stadt ist. Er bekannte in seinem Grußwort: „Nach meiner Geburtsstadt Hamburg und meiner Lebensstadt Büdingen ist Herzberg meine dritte Heimat.“

Oecknigk erinnerte an den Verwaltungsaufbau in Herzberg mithilfe von Büdinger und Soester Verwaltungsfachleuten, an internationale Kontakte mit den Büdinger Partnerstädten Loudéac und Tinley Park. Er nannte auch die große Hilfe durch die Büdinger Feuerwehr beim Elbe-Hochwasser im August 2002, von dem Herzberg stark betroffen war, da die Elster ein Nebenfluss der Elbe ist. Allen Mitwirkenden und Helfern aus Büdingen und Soest beim Aufbau neuer Strukturen sprach er seinen Dank aus und insbesondere Jules August Schröder, der über 60 jungen Leuten eine Ausbildung in Büdingen und Umgebung vermittelt hatte, weil es in Herzberg keine Möglichkeiten gab. Daraus sind enge Freundschaften und sogar Ehen entstanden.

Außer Oecknigk, Hix und Schröder sprachen auch der Soester Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer, zwei weitere Ehrenbürger der Stadt und Wolfgang Ehlers, Soester Verwaltungsmann der ersten Stunde in Herzberg. Manfred Hix machte deutlich, dass „eine Städtepartnerschaft vom Engagement der Bürger lebt. Ihr Einsatz, ihr Interesse sind die tragenden Elemente“.

Genau das ist bei den herzlichen Begegnungen zur „Silberhochzeit“ der Städtepartnerschaft deutlich geworden. Denn mit Ilka Stürtz, Trautel Sellheim und Traudel Kalkhof waren drei Eckartshäuser Landfrauen dabei, die hausgemachte Produkte anboten. Jamie Barnett von der Jugendhilfe und Mira Weiß von der Schulsozialarbeit waren ebenso mitgereist wie Sabine und Guido Ebelshäuser von der Büdinger Turnerschaft sowie Elke und Wilfried Appel und Alex Grunewald für die Tourist-Information. Auch Vorstandsmitglieder des Verschwisterungsvereins waren mit von der Partie. Die Büdinger Drumband spielte sich in die Herzen der Herzberger. Während eines Workshops am Sonntag vereinbarten die Büdinger und die Herzberger eine Kooperation in der Jugendarbeit. So soll nächstes Jahr ein gemeinsames Jugendcamp in Büdingen stattfinden, 2017 dann eines in Herzberg. Die Turnerschaft Büdingen und die Herzberger Volleyballer wollen ebenso zusammenarbeiten.

Gleichermaßen vereinbarten beide Seiten die gegenseitige Teilnahme an sportlichen wie kulturellen Veranstaltungen. So wollen Herzberger zum Beispiel zur Kulturnacht, zum Triathlon und zu einigen Ausstellungen nach Büdingen kommen.

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