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Büdingen und Tinley Park - 30 Jahre in Freundschaft

Büdingen und Tinley Park im amerikanischen Bundesstaat Illinois feierten jetzt das 30-jährige Bestehen einer besonderen Partnerschaft mit einem Festakt im Historischen Rathaus.

Edward Zabrocki (l.) und Jacob Vandenberg tragen sich ins Goldene Buch der Stadt Büdingen ein. Darüber freuen sich Erste Stadträtin Henrike Strauch, Siegline Huxhorn-Engler und Bürgermeister Erich Spamer (hinten, v.l.). Foto: Eichenauer

BÜDINGEN - Seit drei Jahrzehnten sind Büdingen und Tinley Park im amerikanischen Bundesstaat Illinois verschwistert. Das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft feierten die Büdinger jetzt mit Gästen aus der Stadt südwestlich von Chicago mit einem Festakt im Sitzungssaal des Historischen Rathauses. Daran nahmen unter anderem der langjährige Tinley Parker Bürgermeister Edward Zabrocki und seine Ehefrau Emily, sein Nachfolger Jacob Vandenberg sowie Mitglieder der "Sister City Commission" teil. Dem Festabend vorausgegangen war ein Besuch in Schlitz. Zudem standen der Büdinger Weihnachtsmarkt und die Ronneburg auf dem Programm des mehrtägigen Aufenthaltes.

Die Verschwisterung geht zurück auf die persönliche Freundschaft zwischen Patrick Rea, General der bis zum Sommer 2007 in Büdingen stationierten amerikanischen Streitkräfte, und Ferdinand Prinz zu Ysenburg und Büdingen sowie Prinzessin Elisabeth. 1986 gastierte erstmals eine Delegation aus Tinley Park in Büdingen, 1988 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Städtepartnerschaft. Im September 1989 besuchten fast 150 Büdinger für zwei Wochen Tinley Park, unter anderem der damalige Bürgermeister Eberhard Bauner und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr. Sie besiegelten dort die offizielle Städtepartnerschaft. Unvergesslich ist bis heute für die Teilnehmer die herzliche Aufnahme in Tinley Park, aber auch die Trauung von Eberhard und Bruni Bauner an Bord des Flugzeugs durch den Flugkapitän. In den 30 Jahren sind viele persönliche Freundschaften zustande gekommen, es gibt unzählige Anekdoten und Geschichten. Mittlerweile gibt es einen regelmäßigen Schüleraustausch zwischen dem Büdinger Wolfgang-Ernst-Gymnasium und der Andrew Highschool in Tinley Park.

Nach der Begrüßung der Gäste, darunter Freunde aus Büdingens französischer Partnerstadt Loudéac, durch Bürgermeister Erich Spamer spielte der Musiker Hagen Pätzold die drei Nationalhymnen auf der Trompete. Die beiden Bürgermeister Erich Spamer und Jacob Vandenberg gaben ihrer großen Freude über die "wunderbare Freundschaft über den großen Teich hinweg" Ausdruck und unterstrichen, das Engagement der Bürger beider Städte für gegenseitiges Verstehen, Freundschaft und Kooperation auch in Zukunft zu verstärken. Beide Bürgermeister machten deutlich: "Wir müssen kontinuierlich daran arbeiten, eine Welt in Frieden zu schaffen." Spamer erinnerte daran, dass er bei seinen Besuchen in Tinley Park "stets mit weit offenen Armen" empfangen worden sei.

Edward "Ed" Zabrocki freute sich, dass diese Freundschaft auch nach 30 Jahren noch intensiv gelebt werde. Bei einem Bier mit Bauner habe dieser damals gesagt: "Lasst uns unsere Freundschaft in eine Flasche packen und immer wieder ein paar ordentliche Tropfen davon verspritzen." "Und genau das tun wir heute - auch für unsere Kinder und Enkel", fuhr Zabrocki fort.

In ihrer Rede erinnerte Sieglinde Huxhorn-Engler, Vorsitzende des Büdinger Verschwisterungsvereins, an die Anfänge der Beziehung durch amerikanischen Soldaten. "Sie knüpften hier freundschaftliche und familiäre Kontakte. Sie lebten das, was heute für die Partnerschaft prägend ist: Völkerverständigung und Kulturaustausch." Heute seien "persönliche Freundschaften zum Kern der Partnerschaft" geworden. Alle zwei Jahre reisen Bürgergruppen nach Illinois und umgekehrt nach Büdingen. Sie führte weiter aus: "Je komplexer und schwieriger unsere Welt wird, umso wichtiger ist die Freundschaft zwischen Menschen unterschiedlicher Nationen" und zitierte die vor Kurzem verstorbene Reta Brudd aus Tinley Park: "Weltfrieden, eine Familie in einer Zeit." Das Programm Partnerstädte trage dazu bei, die Welt ein wenig näher zu bringen.

Für die "Sister City Commission" richtete Lucas Hawley das Wort an die Festgemeinschaft. Er berichtete berührend von persönlichen Freundschaften der Tinley Parker zu Büdingern und machte deutlich, dass auch eine ganze Reihe junger Leute mit im Boot seien. Die Grüße aus Loudéac übermittelte Evelyne Angouyard.

Zum Geburtstag gab es auch Geschenke: Die Büdinger erhielten von den Tinley Parker Freunden eine Fahne der Stadt, eine Zeichnung sowie ein Buch, auf dessen Titelfoto eine Straßenseite der Büdinger Altstadt und eine Seite in Tinley Park eine gemeinsame Straße bilden. Aus Büdingen wanderte ein Jubiläumsbembel mit den beiden Stadtwappen und sechs Bechern, hergestellt von der Eckartshäuser Keramikerin Monika Maurer, nach Tinley Park. Eine Überraschung wartete auf den früheren Bürgermeister Ed Zabrocki und Dieter Kosch, dem Vorsitzenden des Büdinger Verschwisterungsvereins vor 30 Jahren. Jeder erhielt von Huxhorn-Engler ein Foto, das die beiden Männer damals beim Händeschütteln zeigt.

Musikalisch gestalteten den Jubiläumsabend der Saxofonist und Sänger Christian Felke, Katrin Saravia am Klavier und Volker Ilgen an der Gitarre. Als sie mit "Sweet home Chicago" loslegten, gab es kein Halten mehr, viele tanzten im Saal.

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