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"Baustein am Haus Europa"


Zu den Organisatoren des Petersdorf-Tages gehören Michael Winkler (7.v.l.) und seine Frau Katharina (7.v.r.), Andreas Dengel (Mitte), Pfarrer Dr. Wolfgang Wünsch (4.v.r.), Sieglinde Huxhorn-Engler (2.v.r.) und der Kirchenchor. Foto: Eichenauer

RINDERBÜGEN - (co). Seit mehr als 25 Jahren gibt es eine sehr enge Verbindung zwischen den evangelischen Kirchengemeinden Wolferborn/Michelau und Rinderbügen mit der Gemeinde Petersdorf, einem Stadtteil von Büdingens rumänischer Partnerstadt Sebes/Mühlbach in Siebenbürgen. Die Helfergruppe aus Wolferborn und Michelau hatte jetzt zum 23. Mal zum Petersdorf-Tag eingeladen. Mit dem Erlös wird die Diakonie des Dorfes unterstützt. In der Regel steigt das Fest im Dorfgemeinschaftshaus Michelau. Weil das aber gerade renoviert wird, fand die Veranstaltung im vollbesetzten Gemeinschaftshaus in Rinderbügen statt.

Es gab einen Frühschoppen mit Musik des Duos Bruno und Günther, einen Gottesdienst, den der Petersdorfer Pfarrer Dr. Wolfgang Wünsch hielt, gute Gespräche und leckeres Essen. Musikalisch gestaltete den Gottesdienst der Kirchenchor Rinderbügen unter letztmaliger Leitung von Dirigent Kurt Schmidt. Er hört aus gesundheitlichen Gründen nach 48 Jahren Chorleitertätigkeit nun auf.

Der gesamte Erlös des Tages, zu dem immer zahlreiche Gäste kommen, und die dort gesammelten Spenden gehen an den Diakonieverein Petersdorf, der arme und bedürftige Menschen unterstützt. Mit dem Beitrag, der aus dem Verkauf von Mittagessen - meistens gibt es Knödel mit Rollbraten und Rotkraut - sowie Kaffee und Kuchen erwirtschaftet wird, wird das "Essen auf Rädern" finanziert. In manchen Jahren waren es 40 Personen, die täglich eine warme Mahlzeit bekamen, derzeit sind es gut 20 ältere Menschen. "Aber es ist nicht das Essen allein, sondern auch die durch die Verteilung zustande kommenden regelmäßigen Sozialkontakte", betonte Sieglinde Huxhorn-Engler aus der Helfergruppe. Sie war selbst schon oft in Petersdorf, auch gemeinsam mit ihrem vor einigen Jahren verstorbenen Ehemann Ulrich Engler.

Pfarrer Wolfgang Wünsch dankte herzlich, "dass die Kirchengemeinden seit 23 Jahren immer treu zu den älteren und bedürftigen Einwohnern von Petersdorf gestanden haben und der Kirchenvorstand diese Benefizveranstaltung organisiert. Denn ,Essen auf Rädern' ist auf Spenden angewiesen". Begrüßt hatte die Gäste Andreas Dengel, einem Petersdorfer, der seit 1972 in Deutschland lebt und in Kefenrod zuhause ist. Er gehört ebenso wie Sieglinde Huxhorn-Engler und Pfarrer Ulrich Pfifferling zur Spitze der Helfergruppe Petersdorf. In dieser Funktion ist er Nachfolger von Michael Winkler, der vor 28 Jahren aus Petersdorf kommend mit Ehefrau Katharina in Michelau eine neue Heimat gefunden hat, aber jetzt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so viel machen kann. Darüber hinaus gehen die engen Kontakte zwischen den Kirchengemeinden der Büdinger Bergdörfer und Petersdorf auf familiäre Verbindungen der Familie Kellinger zurück, deren Mitglieder in Rinderbügen und Michelau leben. Winkler war stets gemeinsam mit Ulrich Engler und anderen Michelauern, Wolferbornern und Rinderbügenern der Motor der Verbindungen in seine Heimatgemeinde, die schließlich vor elf Jahren in die offizielle Städtepartnerschaft und den Schüleraustausch mit Sebes mündeten.

Andreas Dengel ist auch im Vorstand der bundesweiten Heimatortsgemeinschaft Petersdorf aktiv, deren Grüße er übermittelte und von wo er eine Spende in Höhe von 500 Euro für die Diakonie Petersdorf mitgebracht hatte. Auch Landtagspräsident Norbert Kartmann, dessen Eltern aus Siebenbürgen stammen, und der frühere Vorsitzende des Büdinger Verschwisterungsvereins, Dieter Kosch, schickten Grüße und eine Spende. Sieglinde Huxhorn-Engler, gleichzeitig auch Vorsitzende des Verschwisterungsvereins, dankte allen, die für den Petersdorf-Tag im Einsatz waren: "Das Engagement der Menschen in unseren Kirchengemeinden ist nicht nur gelebte Nächstenliebe, sondern auch ein kleiner, aber wichtiger Baustein am Haus Europa."

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