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Aus tiefer Freundschaft und Liebe

BESUCH AUS LOUDEAC Mehr als 80 Gäste aus französischer Partnerstadt feiern mit Büdingern eine besondere Verbindung

BÜDINGEN - (co). 82 Gäste aus Büdingens bretonischer Partnerstadt Loudéac verbrachten von Himmelfahrt bis Sonntag vier unvergessliche Tage in der Stadt. Der Aufenthalt gestaltete sich zu einem wunderbaren deutsch-französischen Freundschaftsfest, das seinen krönenden Abschluss in einem Verschwisterungsabend mit mehr als 200 Besuchern in der Wolfgang-Konrad-Halle in Lorbach fand.

Unter den Bretonen waren auch 16 „Freunde des Brotes“ aus der Loudéacer Nachbarstadt Plouguenast, die alle in Eckartshausen untergebracht waren, denn zu den dortigen Backhausfreunden bestehen seit vergangenem Jahr freundschaftliche Bande. Besonders erfreulich war, dass die Hälfte der Gäste aus Loudéac zum ersten Mal in Büdingen war und dass viele Jugendliche mitgereist waren. „Ihr seid die Zukunft unserer Verschwisterung“, rief Robert Rault, Vorsitzender des Loudéacer Verschwisterungsvereins, den jungen Leuten zu. So sind jetzt viele neue Freundschaften geknüpft, aber auch die seit Jahrzehnten bestehenden weiter vertieft worden. Seit 42 Jahren findet ein regelmäßiger Schüleraustausch statt, seit über 35 Jahren besteht die offizielle Städtepartnerschaft.

Begrüßt hatten die Bretonen nach fast 15-stündiger Fahrt und die Gastgeber am Himmelfahrtsmorgen Sieglinde Huxhorn-Engler, Vorsitzende des Büdinger Verschwisterungsvereins, und Bürgermeister Erich Spamer sowie Sebastian Köhler, gemeinsam mit Vorstandskollegin Petra Prohaska, zuständig für Loudéac. Die beiden fungierten ebenso wie Adel Abdel-Nour auch als Dolmetscher während des Aufenthaltes der Franzosen. Spamer und Huxhorn-Engler dankten den oberhessischen Gastgebern für ihre Bereitschaft, die Franzosen in ihren Familien aufzunehmen.

Den Donnerstag verbrachten die Besucher bei den Familien oder beim Konzert des Orchesters „Sound of Büdingen“, währenddessen auch schon bretonische Musik erklang, denn sechs Musiker waren ebenfalls unter der Reisegruppe. Am Freitag stand ein Besuch Hanaus auf dem Programm, nachmittags konnten die Gäste beim Mittelalterverein, den Fußballern der SG 05 und den Bogenschützen verschiedenen Aktivitäten nachgehen. Am Samstagnachmittag waren Besuche des 50er-Jahre-Museums und des „Traumwaldes“ angesagt.

Richtig rund ging es am Freitag schon in Eckartshausen, als zehn Eckartshäuser und zehn Plouguenaster Hobbybäcker 80 Brote, Hefekuchen und „Kucheloppe“, ein traditionelles Vatertagsgebäck des Büdinger Stadtteils, in den Holzbackofen schoben. „Die Verständigung klappt prima: ein paar Brocken Englisch, ein paar Brocken Französisch, wir kommen durch“, sagte Backhausfreund Reiner Bache augenzwinkernd. Er hatte mit seinem Team diese Geschichte organisiert. „Wir sind ja alle miteinander Hobbybäcker, da weiß man, was man zu tun hat.“ Die „Freunde des Brotes“ hatten ein fantastisches Geschenk mitgebracht: einen 100 Jahre alten Backtrog, auf dem eingraviert steht: „Pain – Paix – Liberte – Fraternité“, zu deutsch „Brot – Frieden – Freiheit – Brüderlichkeit“. „Das brauchen alle Menschen auf der ganzen Welt“, verdeutlichte „Brotfreund“ Jean Paul Martinet. Zu bretonischer Musik tanzten viele Menschen ausgiebig auf dem „Dalles“, dem Dorfplatz. Man kam sich fast vor wie in Frankreich.

Am Samstag pflanzten Sieglinde Huxhorn-Engler, Erste Stadträtin Henrike Strauch und ihre Loudéacer Kollegin Valerie Videlo-Ruffault im Beisein von Bürgermeister Erich Spamer, der Loudéacer Stadträtin Gwenaelle Kervella und Vertretern beider Vereine das Loudéacer Gastgeschenk, einen großen Rhododendron, vor der Willi-Zinnkann-Halle ein, anschließend ging es zum großen Freundschaftsabend nach Lorbach. Musik und Tanz spielten auch dort eine große Rolle. Die „Danze Liut“ des Mittelaltervereins, die „Square-Dancer“ des TSC Rot-Gold und die „Line-Dancer“ der Interessengemeinschaft „Burning Boots“ zeigten einige Tänze, die Bretonen machten Musik. Erneut tanzten viele Besucher, später auch zur Musik von Tine Lott. Noch einmal tauschten Büdinger und Franzosen Geschenke aus. „Unsere Städtepartnerschaft ist längst auf der Ebene von persönlicher Freundschaft und Liebe angekommen ,und wir bauen damit gemeinsam geschwisterlich am Haus Europa“, sagte Sieglinde Huxhorn-Engler.

Und Robert Rault führte aus: „Wir sind eine gemeinsame Mannschaft links und rechts des Rheins, die trotz gelegentlicher Hindernisse und Gegenwind stets zusammengehalten und immer motiviert und aktiv über Jahrzehnte hinweg Austausch und Begegnungen gepflegt hat.“ Ebenso wie Videlo-Ruffault dankte er allen Gastgebern für die herzliche Aufnahme.

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